Am 20.08.2023 ist Weltpferdetag. Dies ist ein internationaler Gedenktag, der den Fokus auf Pferde als fühlende Wesen und ihre Bedeutung für den Menschen legt. Der Tag soll das Bewusstsein für die Bedürfnisse und den Schutz von Pferden stärken.
Verordnungen zur Haltung und dem Umgang mit Pferden gibt es nicht. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin hat aber mit Leitlinien für den „Tierschutz in Pferdehaltungen“ und „Leitlinien für den Pferdesport“ wichtige Erkenntnisse unter anderem zum Umgang mit Pferden, den Grundbedürfnissen, der Ausbildung, der Nutzung und der Gesunderhaltung zusammengefasst. Damit wurden Weichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Partner Pferd gestellt.
Aus Sicht der hessischen Landestierschutzbeauftragten Martin entscheidet sich aber der echte Wert solcher Leitlinien daran, ob sie in der Praxis angewandt werden.
„Unabhängig von einem späteren Einsatz des Pferdes hat jede Person im Umgang mit Pferden darauf zu achten, dass eine entwicklungs- und altersgerechte Ausbildung sichergestellt wird“, so Martin. „Den Pferdezucht- und Pferdesportverbänden kommt dabei aber eine herausragende Rolle zu. Sie sind Beispielgeber für Tierhalterinnen und Tierhalter. Daher freue ich mich über die Anhebung des Köralters von Hengsten bei der hessischen Körung des Verbandes der Pony- und Pferdezüchter Hessen e.V., sowie bei der Süddeutschen Hengstkörung der Pony-, Kleinpferde- und Spezialrassen in Alsfeld Anfang des Jahres ganz besonders.“
Bei beiden Eintragungsveranstaltungen wurden nur Hengste zur Körung (Auswahl von geeigneten Hengsten für die Zucht) zugelassen, die tatsächlich dreijährig und älter waren.
„Durch das Anheben des Alters, hatten die Hengste Zeit sich zu entwickeln und konnten langsam für die Veranstaltung und die zu erbringenden Anforderungen aufgebaut werden. Damit haben die beiden Züchtervereinigungen ein wichtiges Signal zum Wohle des Pferdes in der Zucht und im Sport gesetzt“, so die Landestierschutzbeauftragte.
Martin bedauert aber gleichzeitig sehr, dass gerade große Sportpferdeverbände in Norddeutschland diese Vorgabe ignorierten und so die Gesundheit der Hengste maßgeblich schädigten.