Das erste Wochenende im Oktober ist seit vielen Jahren in Hessen der Termin für die Herbstkörung. Neu war in diesem Jahr, dass nur noch dreijährige und ältere Hengste zur Körung zugelassen wurden.

Seitdem die vom Bundeslandwirtschaftsministerium initiierten "Leitlinien für Tierschutz im Pferdesport" vorschreiben, dass ein junges Reitpferd mindestens 30 Monate, also zweieinhalb Jahre, alt sein muss, bevor sein Training beginnt, stehen allerorts Änderungen der Körungen und der Ausbildung ins Haus.

Nach diesen neuen Beschlüssen, darf das junge Pferd oder Pony erst ab dem Alter von 30 Monaten mit der zielgerichteten Ausbildung beginnen. Viele Gelehrte streiten sich darüber, was Ausbildung beinhaltet und was unter Gewöhnung oder tägliches Handling fällt. Ziel der Leitlinien ist es auf jeden Fall, dass junge Pferde mindestens einen Sommer mehr Aufzucht auf der Weide erleben können und mit Gleichaltrigen aufwachsen können.

Viele Verbände haben ihre Körungen deutlich nach hinten geschoben oder ganz in das Frühjahr verlegt, damit sie den jungen Hengsten gerecht werden.

Da wir schon immer eine Herbst- und eine Frühjahrskörung haben, hat sich der VPPH zu diesem konsequenten Schritt entschieden und auf der Mitgliederversammlung abstimmen lassen.

Aus diesem Grund fiel die Körung 2022 etwas kleiner aus, aber wir konnten gut entwickelte junge Hengste sehen, die ihrer Aufgabe am Körort körperlich und physisch gewachsen waren.

10 Hengste beinhaltete das Körlot und diese kamen aus sieben verschiedenen Rassen.

Zu Beginn des Tages war für die Islandhengste eine Jungpferdematerialprüfung vorgeschaltet, die durch die Richter Barbara Althans und Alex Conrad vorgenommen wurde.

Anschließend wurde der Hengst, der die erforderlichen Noten erreicht hatte von der hessischen Körkommision gekört. Bei den Islandhengsten konnte der Hengst „Tindur vom Langenstein“ ausgestellt und gezogen von Elisabeth Hoffmann aus Wiesloch die Kommission überzeugen und wurde somit auch für den hessischen Verband gekört und eingetragen ins Hengstbuch I.

Tagessieger der Körung wurde der dreijährige Connemara Hengst „Marvellous Gealai“ aus der Zucht und im Besitz von Inge Kreutzer. Dieser gut entwickelte und typstarke Hengst mit guten Partien und passendem Fundament konnte an diesem Tag die meisten Punkte sammeln. Er war elastisch im Körper und schon sehr gut ausbalanciert und wurde mit all diesen sportiven Eigenschaften gekört, prämiert und Tagessieger der Herbstkörung 2022.

Ein weiterer Prämienhengst stammt aus der Rasse Paso Fino. „Lucierno del Emia“ ausgestellt durch Katrin Bedacht aus Wiesentheid konnte die Kommission ebenfalls von sich überzeugen. Dieser rassetypische Hengst punktete nicht zuletzt durch seinen taktsicheren Bewegungsablauf und seine Körperharmonie.

Insgesamt konnten folgende Hengste gekört werden:

Den Kördurchgang durchliefen auch drei Hengste, die zur Anerkennung da waren. Dies war zunächst „FN-BPr. Schalenburgs Dschingis Khan“ ein Shetland Pony Hengst unter 87 cm aus dem Besitz von Patrick Schauermann, Lißberg. Dieser sehr rassetypische und gut entwickelte Hengst mit guter Bewegung konnte sich erfolgreich zur Eintragung und Prämierung für die eigene Rasse vorstellen.

„Lendorfs Power Point“ ein NAP-Hengst aus der Zucht und im Besitz von Sylvia Lohmann, Borken stellte sich ebenfalls einer erneuten Bewertung. Auch dieser Hengst konnte prämiert und eingetragen werden für die Rasse Deutsches Part-Bred Shetland Pony und Deutscher Tigerschecke im VPPH. Der Hengst hat im September seine HLP erfolgreich absolviert.

Der dritte Hengst, der sich vorstellte war der unheimlich typvolle und bewegungsstarke Welsh B Hengst „Thaddeus“ ausgestellt durch Danila Nube aus Dreieich. Dieser bereits 5-jährige Hengst hat seine HLP im Oktober des vergangenen Jahres in Hausen mit einer Note von 8,59 abgelegt. Auch er konnte prämiert und eingetragen werden im Hengstbuch I des VPPH. 

Hengste zur Anerkennung: