Am vergangenen Wochenende bot das Pferdezentrum Alsfeld wieder eine rundum praktische und pferdefreundliche Lokation für die große Verbandsprämienfohlenschau. Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen konnte der Verband der Pony- und Pferdezüchter Hessen e.V. seine jährliche große Fohlenschau durchführen. Für die Ponys konnten durch den einzelnen Aussteller Boxen angemietet werden, so dass die Stuten und Fohlen nach teilweise längeren Fahrten abgeladen werden konnten und im Schatten mit Wasser und Futter auf ihren Auftritt warten konnten.
105 Fohlen aus 12 verschiedenen Rassen waren gemeldet und verteilten sich auf zwei Tage. Dieses Ergebnis macht uns, als Verband, sehr froh und zeigt, dass die Züchter diesen wichtigen Termin auch in diesem Jahr gerne angenommen haben. Nach zwei Jahren mit Corona Einschränkungen und Auflagen war in diesem Jahr ein gewohnter Ablauf möglich. Schrittringe schlossen sich an die einzelnen Rassegruppen an und natürlich waren Zuschauer und Züchter herzlich willkommen.
Sehr erfreulich war die hohe Grundqualität der Fohlen über alle Rassen hinweg aus unseren Züchterställen. Es wurden sehr viele Prämien vergeben, was zeigt, dass die hessische Zucht mit viel züchterischem Know-how und Herzblut betrieben wird. Züchten heißt in Generationen denken und mit Perspektive – das kann man sich bei vielen der gesehen Fohlen vorstellen. Wir sahen sehr gute Fohlen über alle Rassen hinweg.
Am Samstag starteten die Welsh Ponys in das Wochenende im Zeichen der Fohlenbewertung und Registrierung. Dort konnte „Krebsbachtal Zantaro“ die Siegerschärpe für die Welsh Ponys mit nach Hause nehmen. Mit 8,2 setzte sich das sehr gut entwickelte und typstarke Hengstfohlen aus der Zucht von Familie Langer an die Spitze. Aber auch die anderen Fohlen der Sektion A und der Welsh Cob konnten sich gut in Szene setzen und erhielten fast alle die begehrte Fohlenprämie des Verbandes.
Anschließend hatten die Freiberger Fohlen ihren Auftritt. Hier konnten wir drei Fohlen sehen, die alle sehr rassetypisch und gut entwickelt waren und sich gekonnt präsentierten. An der Spitze stand hier „Cadeau“ aus er Zucht von Manuela Hach. Dieses harmonische und aufgeweckte Fohlen überzeugte in Typ und Bewegung und erhielt als Gesamtnote eine 8,2.
In der Klasse der Spezialrassen stellten sich in ein Morgan Horse und zwei Dartmoor Fohlen der Kommission und konnten teilweise die Plakette „Prämienfohlen“ mit nach Hause nehmen. (s. Liste)
Mit 26 gemeldeten Fohlen gehörten die deutschen Reitponys zur stärksten Rassegruppe an dem Wochenende. Aus insgesamt vier Klassen sportlicher und moderner Fohlen mit Perspektive hatten schließlich „HLT Nayeli“ (8,2) von Hanna Neef bei den Stutfohlen und das Hengstfohlen „Glückstreffer“ (8,0) von Familie Feuerstein die Nase vorn. Aber auch „Aurora“ (8,1) der Familie Grell, „Cover Girl“ (8,0) von Heiko Nöll und „Carlchen“ (8,0) von Familie Marx dürfen hier nicht vergessen werden. Sie stehen stellvertretend für 17 prämierte Fohlen in dieser Rasse.
Als letzte Rasse des Samstags stellten sich die Connemara Ponys der Kommission. Insgesamt eine homogene Gruppe mit sehr hoher Grundqualität. Typvolle, korrekte Fohlen mit gutem Körperbau und Bewegungsablauf konnten hier einen wundervollen Abschluss des ersten Tages mitgestalten. Alle 7 ausgestellten Connemara Fohlen konnten Prämienfohlen werden und lagen sehr eng beieinander, was die Einzelnoten anging. Die Connemara Zucht in Hessen setzte mit diesem Fohlenjahrgang auf jeden Fall ein Zeichen. Die begehrte Siegerschärpe konnte „Galskopf Grey Jewel“ (8,1) von Sophie Bachmann für sich entscheiden.
Der Sonntagvormittag stand traditionell im Zeichen der Haflinger. Auch hier waren ein paar Zuschauer mehr im Pferdezentrum, als am Vortag, was zeigt, dass diese Rassegruppen ihre Fans haben. Die angereisten Zuchtinteressierten sollten nicht zu kurz kommen. Ein teilweise herausragender Jahrgang wurde vorgestellt.
Zunächst kamen die Edelbluthaflinger in die Einzelvorstellung. In dieser Rasse zog ein Fohlen besonders alle Blicke auf sich. „Schamu M“ (8,4) ein Hengstfohlen von der ZG Birgit und Robert Müller konnte hier auf ganzer Linie überzeugen. „Athena“ (8,0) von Christian Trabert begeisterte die Kommission im Ring der Stutfohlen der Rasse Edelbluthaflinger. Zahlreiche weitere Fohlen konnten sich die Prämie sichern und unterstrichen die Qualität aller ausgestellter Fohlen.
Anschließend wurden die Haflinger vorgestellt. 14 Fohlen insgesamt kamen in die Einzelvorstellung. Gerade bei den Stutfohlen wurde uns ein Jahrgang präsentiert, der seines Gleichen sucht. Moderne und typvolle junge Stuten ohne wenn und aber die noch dazu mit einem überragenden Ablauf und Mechanik ausgestattet sind haben wir gesehen und bewerten dürfen. „Bernice“ (8,4) vom Haflingergestüt Stange hatte einen Wimpernschlag die Nase vor „Oxana“ (8,3) von Sabrina Mach. Auf diesem Niveau ging es weiter, so dass alle sieben Fohlen in dem Ring Prämienfohlen wurden.
Auch die Hengstfohlen der Rasse Haflinger überzeugten. Hier hatte das Haflingergestüt Stange einen Doppelsieg. „Agostino“ (8,3) und „Brooklyn“ (8,2) hießen die beiden Junghengste, die sicherlich als Hengstanwärter zu bezeichnen sind. Dahinter platzierte sich „Arriba“ (8,0) von Bernd Kothe.
Nach der Kommentierung der Fohlen, mit dieser wundervollen Kulisse der Haflinger im Hintergrund wurde dann der diesjährige Verbandsehrenpreis an die Zuchtstätte Bernd Kothe überreicht. Diana Stange als Vorstandsmitglied und Rassevertreterin hat die Glückwünsche zusammen mit Frau Römer-Stauber überbracht.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen der kleineren Rassen. Den Anfang machten hier die Classic Ponys. Hier sicherte sich „Black Carli aus dem Schedetal“ (8,0) aus der Zucht von Gerda und Michael Zimmermann die Schärpe für den Rassesieg.
Bei den Deutschen Part-bred Shetland Ponys bescherten die Fohlen „Lehndorfs Palermo“ (7,9) und „Lehndorfs Judy“ (7,9) beide aus der Zucht von Sylvia Lohmann der Zuchtstätte gleich einen Doppelerfolg.
Die Original Shetland Ponys waren in diesem Jahr zahlenmäßig nicht ganz so stark vertreten. Hier muss stellvertretend der schöne und gut entwickelte „Unsinn L“ (7,9) von Franca Lange genannt werden, der sich in dieser Rasse besonders gut zeigte.
Ganz zum Schluss wurden die Shetland Ponys unter 87 cm zur Vorstellung gebracht. Diese Klassen waren etwas stärker vertreten. „Dorosalas Alexa“ (7,9) von Anja Koch und „Dacapo aus dem Rehbachtal“ (8,0) führten hier die Gruppen an.
Im Nachgang eines langen Wochenendes gilt es „Danke“ zu sagen an die Sponsoren von Sach- und Ehrenpreisen, allen Helfern in der Bahn und hinter den Kulissen, ohne die ein reibungsloser Ablauf gar nicht möglich wäre.
Ebenso der Dank allen Züchtern und Richtern und Rassevertretern und natürlich Frau Dietz, Frau Auerbach und Herrn Biedenkopf.
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Antje Römer-Stauber