In diesem Jahr auf allgemeinen Züchterwunsch wieder im Juli terminiert, fand die zentrale Fohlenschau mit Prämierung am vergangenen Wochenende auf dem Gestüt Kastanienhof statt. Wie immer hatte das Team um Jule Schmidt die Halle bestens dekoriert und den Boden auf das allerfeinste vorbereitet. Auch kulinarisch ließ das Team des Kastanienhofes für große und kleine Besucher keine Wünsche offen. Das Wetter hätte für eine Fohlenschau nicht besser sein können. Auch wenn es am Samstag hin und wieder geregnet hat, so waren doch die Temperaturen sehr pferdefreundlich und angenehm.
84 Fohlen wurden uns im Vorfeld gemeldet, die sich in 12 unterschiedliche Rassen aufteilten. Ein sehr gutes Nennungsergebnis, trotz der bundesweit sinkenden Zahlen in der Zucht. Im VPPH war es gerade mal ein Fohlen weniger, als im Vorjahr. Sehr erfreulich war die hohe Qualität der aufgetriebenen Fohlen über die Rassen hinweg. Die Züchter planen ihre Anpaarungen sehr genau und nutzten gute Linien um Zuchtfortschritt zu erzielen. Über beide Tage konnten wir gute, rassetypisch herausgebrachte Fohlen und Mutterstuten in Augenschein nehmen mit Vorführern in Verbandsfarben welche die guten Bilder komplettierten.
Gestartet sind wir am Samstag mit der Rasse Rheinisch Deutsches Kaltblut. Hier stellte sich nur ein Fohlen vor. „Lean“ von Nussbaum aus der Linda-Luise ausgestellt und aus der Zucht von Werner Seipp, Dillenburg. Das altersgemäß entwickelte Stutfohlen mit gut angesetzter Schulter und passender Linierung machte hier den Auftakt.
In der Rassegruppe Connemara stellten sich sieben Fohlen der Kommission. Eine sehr gute Gruppe mit hoher Qualität präsentierte sich hier Rassevertreter Herrn Kreuzer, der Zuchtrichteranwärterin Frau Kreiner und der Zuchtleiterin des Verbandes. Alle Fohlen konnten sich im Anschluss an die Bewertung Prämienfohlen nennen, was unterstreicht, wie gut der vorgestellte Jahrgang ist. „Glaskopf Gentle Rhaelynn“ von PrH/LH Glaskop Iwyn aus der Manor Gentle Robyn aus der Zucht und im Besitz von Sophie Bachmann, Glashütten durfte sich am Ende über die Siegerschärpe freuen. Ein sehr harmonisches Stutfohlen mit viel Typ und Ausstrahlung. Der harmonisch konstruierte Körper und das gute Fundament trugen ebenfalls zu der guten Bewertung (8,0) bei, ebenso wie der lockere und taktsicherere Bewegungsablauf. Das 1a und 1b platzierte Fohlen konnte sich jeweils noch über einen Ehrenpreis der Rassegruppe Connemara aus den Händen von Herrn Kreuzer freuen.
In der Rassegruppe Welsh gab es ebenfalls einen Ehrenpreis für das zweitplatzierte Fohlen gespendet von der IG Welsh. Es stellten sich zwei Welsh Cob Fohlen vor, drei Welsh A und drei Welsh B. Am Ende führte das Fohlen aus der Sektion B „Tequilla Joe“ von BPrH/PrH/LH Thaddeus aus der StPrSt Beschenhof Blance aus der Zucht und im Besitz von Alexander und Katja Berghof, Obertiefenbach die Gruppe an und konnte die Siegerschärpe aus der Hand von Rassevertreterin Claudia Hoffarth entgegennehmen. Dieser bewegungsstarke und chic aufgemachte Palomino konnte mit viel Takt und Raumgriff überzeugen und auch auf den Schrittringen nochmal punkten und sicherte sich damit eine 8,0.
Die Deutschen Reitponys stellten mit 17 gemeldeten Fohlen die größte Gruppe an diesem Wochenende. Auch hier gab es noch zusätzliche Ehrenpreise der IG Reitpony Hessen gegeben von Beate Harms, die auch gleichzeitig die Rassevertreterin in dieser Rasse ist. Bestes Stutfohlen wurde „Darina`s Next Diamond“ von Der kleine Charmeur aus der Darina S aus der Zucht und im Besitz von ZH Hartmann/Sippel, Neuenstein. Ein typvoll feminines Fohlen mit guter Dreiteilung im Körper und guter Linierung zeigte sich im Trab stets bergauf und mit viel Abdruck aus dem Hinterbein. Diese Vorstellung brachte eine 8,3 ein und den Reservesieg in der Rasse.
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„Diamond Power“ von Dallmayr K aus der Va Va Voom Züchter und Besitzer ZG Franz, Laubach sicherte sich den Sieg bei den Hengstfohlen und auch die Schärpe für den Sieg innerhalb der Rasse (8,5). Ein sportlich aufgemachtes Fohlen mit viel Ausdruck und maskuliner Ausstrahlung. Er trabte stets taktsicher ins Bergauf unter Mitnahme eines locker mitschwingenden Rückens. Auch im Schritt zeigte er sich locker und deutlich überfußend.
Drei Dartmoor Ponys stellten sich als nächstes vor. Alle aus gleicher Zuchtstätte und alle drei vom gleichen Hengst abstammend. Eine kleine aber feine Nachzuchtsammlung. Alle drei Fohlen konnten prämiert werden. 8,0 war die Note für das Hengstfohlen „Katzmanns Wayne“ von BPr Magnum Windstar aus der Muehlenmoor Carlena aus der Zucht und im Besitz von Stefan Katzmann, Heringen, der am Ende die Nase vorne hatte. Alle drei waren sehr harmonische Fohlen mit sehr guter Typausprägung und viel Körperharmonie, die sich zudem noch sehr locker in Bewegung setzen konnten.
Bei den Edelbluthaflingern siegte der noch namenlose Hengst „NN“ von PrH/LH/BrH DSP Amore Mio aus der Fenja, Züchter und Besitzer Theo Krah, Hosenfeld-Jossa. Ein elegantes Hengstfohlen mit viel Ausdruck, gut angelegter Schulter und schön aufgesetzter Halsung trabte sehr taktsicher und bergauf mit guter Schwebephase zum Sieg (8,0). Alle anderen Edelbluthaflinger Fohlen holten sich ebenfalls die begehrte Prämie, was die Qualität der aufgetriebenen Fohlen unterstreicht.
In der nächsten Rassegruppe präsentierten sich die Haflinger. Hier kamen 10 Fohlen zur Bewertung und auch hier war es eine Grundqualität, die man an dieser Stelle erwähnen muss. Moderne typvolle Fohlen mit Bewegungsqualität und Körperharmonie ausgestattet. So ist es nicht verwunderlich, dass hier einige Fohlen bei 8,0 und besser eingestuft wurden. Über die Schärpe und damit den Rassesieg (8,4) freute sich „Ambiente“ von PrH/LH Ace of Hearts aus der EB Atlantis aus der Zucht und im Besitz von Bernd Kothe, Staufenberg. Ein modernes Hengstfohlen mit ausdrucksvollem Gesicht und großem Auge trabte vom Fleck weg an die Spitze. Eine Mechanik, die durch den ganzen Körper verlief mit sehr aktiver Hinterhand und deutlichem Raumgriff. Auch der Schritt war gelassen und schreitend und erhaben.
Deutsches Classic Pony lautete die nachfolgende Rasse. Sieben Fohlen starteten in dieser Konkurrenz. Die Schärpe sicherte sich letztlich „Kaleo vom Körler Berg“ von PrH/LH Karlos aus der Glenda ausgestellt von ZG Römer, Grebenau. Ein bewegungsstarkes Hengstfohlen mit harmonischer Rumpfaufteilung, korrektem Fundament und sehr ansprechendem Typ (8,2).
„Dorosalas Yasper“ von PrH Yago von der Klia aus der Angel, Züchterin und Besitzerin Anja Koch, Brake war der Sieger (8,2) der Shetland Pony U 87. Dieses bereits im Januar geborene Hengstfohlen konnte sich selbstbewusst und mit viel Hengstausdruck gekonnt in Szene setzen. Der Bewegungsablauf war leichtfüßig und raumgreifend und mit guter Schwebephase.
Die sich anschließende Gruppe der Shetland Ponys bestand nur aus drei Fohlen. „Greyground Man at Work“ von PrH/LH Mr. Blue v.d. Horn aus der Gwen uit den Berg aus der Zucht und im Besitz von Franca Lange, Salzkotten holte sich hier den Sieg in der Rasse (8,0). Maskulin und typstark in gutem Rechteckformat mit gutem Fundament stellte er sich der Kommission vor. Im Trab punktete er durch kraftvolles Abfußen und taktsicheren Ablauf.
Deutsches Part-Bred Shetland Pony stellte an diesem Wochenende die letzte Gruppe mit Fohlen. „Lendorfs Kiba“ von PrH/LH Lendorfs Power Point aus der Lendorfs Kareema, Züchterin und Besitzerin Sylvia Lohmann, Borken durfte sich Siegerfohlen der Rasse nennen. Dieses elegante Fohlen mit edlem Kopf und freundlichem Ausdruck, trockenem und korrektem Fundament hatte in der ausgestellten Konkurrenz knapp die Nase vorn. Es wurden insgesamt neun Fohlen vorgestellt, von denen mehrere eine Endnote von 8,0 und besser erhielten. Ein bewegungs- und typstarker Jahrgang, der vorgestellt wurde.
Die Fohlenschau hat gezeigt, welch gute Qualität in den Ställen unserer Züchter vorhanden ist. Dieser Jahrgang macht einen optimistischen Blick in die Zukunft möglich, was künftige Körungen oder Eintragungen, aber auch sportliche Aufgaben angeht. Wir wünschen allen Fohlen eine gesunde Aufzuchtphase und die richtigen fördernden Hände.
Alle Einzelergebnisse entnehmen Sie der7 angefügten Tabelle.
ZL A. Römer-Stauber
Fotos:Joachim Hecker
Foto Connemara: Sabine Bachmann