Am Samstag den 20.5.23 fand die Stutbucheintragung des Verbandes statt. In diesem Jahr auf dem Kastanienhof Eifa bei Jule Schmidt, die die Anlage der Familie Marx inzwischen leitet. Hier hat der VPPH die Möglichkeit seine Termine mit Stuten und Fohlen durchzuführen, nachdem das Pferdezentrum Alsfeld nun der Vergangenheit angehört.
Insgesamt 47 Stuten aus vierzehn Rassen waren gemeldet. 42 wurden in Alsfeld Eifa auf dem wunderbaren Kastanienhof zur Eintragung vorgestellt und anschließend rangiert und besprochen, durch die Zuchtleiterin und den jeweiligen Rassevertreter/in der vorgestellten Rasse.
19 der vorgestellten Stuten erhielten die begehrte Prämienanwartschaft des Verbandes, nämlich eine Eintragungsnote die durchschnittlich 7,5 und besser ist. Damit erhält die Stute die Prämienanwartschaft und hat nun die Möglichkeit, nach erfolgreich abgelegter Stutenleistungsprüfung von mindestens 7,0 und einem Fohlen den Titel der Staatsprämienstute zu bekommen. Entsprechende Auszeichnungen bekommen die Züchter auf der Mitgliederversammlung des Verbandes.
Dies bedeutet aber nicht, dass alle anderen Stuten als unterdurchschnittlich anzusehen sind. Die Stuten wurden alle ins Stutbuch I des Verbandes eingetragen und somit zur Zucht zugelassen. Die Note 7 („ziemlich gut“), als Endnote bekanntlich auch die Körgrenze für Hengste, ergibt sich meist aus der Bewertung verschiedener Merkmale. Der Hengst ist mit 7,0 gekört. Nach dem System des VPPH kann man eine jetzt dreijährige Stute im nächsten Jahr noch einmal vorstellen, entweder im Frühjahr, oder im Herbst des Jahres. Für die ein oder andere wäre ein wenig Arbeit und körperliche Reife sicherlich von Vorteil und könnte dann auch zu einer anderen Bewertung führen, wenn die Stute mehr bemuskelt ist und mehr in Balance.
Die große Vielfalt der verschiedenen Rassen machte den Termin in Alsfeld nicht nur für Züchter interessant, sondern auch für Zuschauer, Zuchtrichteranwärter und Freunde der Ponys und Pferde.
In der ersten Rassegruppe des Tages stellten sich die Haflinger der Kommission, hier nahm die Stute „Agata“ von BPr. DSP Amore Mio aus der EB Atlantis aus der Zucht von Bernd Kothe und ausgestellt durch die jetzigen Besitzer das Haflingergestüt Stange aus Edertal-Bergheim die Siegerschärpe mit nach Hause. Diese charmante und bereits gut entwickelte Stute konnte auch die Prämienanwartschaft bekommen. Mit gleicher Endnote platzierte sich die mittelrahmige Stute „Oana“ von Nachtstolz aus der Ondora aus dem Besitz von Annika Sehl, Biebergemünd direkt dahinter. Auch diese harmonisch konstruierte Stute im mittleren Rahmen konnte in vielen Merkmalen überzeugen.
Die zweite Rassegruppe, die zur Vorstellung kam, waren die Ponys der Rasse deutsches Part Bred Shetlandpony. Siegerstute wurde hier die dreijährige Stute „Penelope aus dem Spessart“ von BPr. Fussel aus der BPr. StPrSt. EB Prinzessin Paula aus der Zucht und im Besitz von Simone Glück, Flörsbachtal. Diese junge gut eingemusterte charmante und harmonische Stute konnte hier die Kommission überzeugen. Die Reservesiegerin mit gleicher Endnote, jedoch komplett anders zusammengesetzter Einzelnoten, war die Stute „Lendorfs Jessy“ von Mister Hotspot v.d. Beekseweg aus der Jamba of Grateful aus der Zucht von Sylvia Lohmann und nun ausgestellt und im Besitz von Harry Steffen aus Alheim. Sie bestach durch ihren Typ und die Körperharmonie in der Dreiteilung und die Korrektheit.
Bei den Shetland Ponys durfte „Judy“ B von Hidde v.d. Schanshoeve aus der Je t`aime v. Stal Nieuwemoed gezogen in den Niederlanden und nun ausgestellt und im Besitz von Familie Becker aus Twistetal. Diese dreijährige Shetland Stute mit gutem Typ hatte in dieser kleinen Konkurrenz die Nase vorn und zeigte einen geregelten Schritt mit mittlerem Fleiß und Raumgriff und einen ziemlich guten Trab mit mittlerer Schwebephase.
Direkt in der nächsten Gruppe wurden die Shetland Stuten unter 87 cm vorgestellt. Hier setzte sich die Stute „Adele aus dem Rehbachtal“ von Bounty aus dem Rehbachtal aus der EB Alpina aus dem Rehbachtal an die Spitze der Konkurrenz und nahm die Schärpe entgegen. Züchter und Besitzer sind in diesem Fall Lars und Jens Althaus aus Uslar. Diese sehr typstarke und gut entwickelte Stute punktete in vielerlei Hinsicht. Guter Typ und Körperproportionen konnten ihr attestiert werden, ebenso wie ein guter durch den Körper gehender Trab mit gutem Raumgriff und guter Schwebephase in sicherer Balance. An 1b in dieser Konkurrenz setzte sich die schon 4-jährige Stute „Nizhoni`s Sikari“ von Fanity v. Stal Mahè aus der StPr Sandrin P aus der Zucht und im Besitz von Nina Pogorzalek, Hanau. Auch diese hübsche Stute hatte viel Charme und Rassetyp und war ausgestattet mit einem guten lockeren Trabablauf.
In vielen Rassen war nur eine einzige Stute zur Eintragung gekommen, so dass diese Stuten oft nicht die Möglichkeit hatten Rassesieger zu werden. Aber DANK eines Sponsorings der „Ponys von der Winterlinde“ durch Frau Müller durfte sich die Siegerin jeder einzelnen Rasse über einen wunderbaren Sachpreis freuen. Dafür an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön. Das war eine wundervolle Überraschung für alle Züchter.
Als einzige Stute der Welsh Ponys muss die Stute der Sektion A „Moonrose Whisper“ von BPr Brandy`s Boy aus der Moonrose Whitney aus der Zucht und im Besitz von Volker Rosenkranz erwähnt werden. Diese typstarke und rassetypische braune Stute konnte in vielerlei Hinsicht überzeugen. Ein guter Körperbau, Korrektheit und sehr viel Bewegung konnte man dieser jungen Stute attestieren.
Bei den Connemara Stuten nahm die Stute „Kaiserhof Sinnan“ von Groken Gun aus der StPr Limited Edition`s Sarah aus der Zucht und im Besitz von ZG Daude, Basdorf die Schärpe entgegen. Diese schöne Stute punktete nicht zuletzt durch einen sehr guten Schritt, der locker durch den ganzen Körper ging und ganz taktsicher war. Die anderen Grundgangarten waren ebenfalls taktsicher und gut ausbalanciert. Reserve wurde hier die schöne Stute „Kinzighausen Golden Jewel“ von Kinzighausen Golden Magical aus der Kinzighausen Hazy Jayla aus der Zucht und im Besitz von Michael Jaczak, Wächtersbach. Eine bedeutend aufgemachte Stute mit guten Proportionen im Körper und schöner Oberlinie und guter Korrektheit und Körper und Fundament.
Zu den Rassen mit nur einer Vertreterin gehörten auch die Noriker und die süddeutschen Kaltblüter. Hier war je eine Stute zur Eintragung gekommen. „Fenja“ von Hubertus Vulkan XVII aus der Fabilola ausgestellt durch Johannes Burggraef, Bad Schwalbach konnte sich mit einer soliden Vorstellung und einem guten Exterieur die Prämienanwartschaft als Noriker Stute sichern. Ebenso „Omira“ von De Lux aus der Onassis für die Rasse Süddeutsches Kaltblut am Start. Ausgestellt wurde diese großrahmige Stute von Stefanie Welk aus Rabenau.
Die größte Rassegruppe stellten auch in diesem Jahr wieder die deutschen Reitponys. Hier fand neben der Stutbucheintragung auch der Stutenpreis der IG Reitpony für dreijährige hessisch gezogene Reitponys statt.
Die Siegerin der Eintragung hieß in diesem Jahr „Neladi“ von LH Can Dance aus der Nova Siri aus der Zucht und im Besitz von Familie Marx, Alsfeld Eifa. Diese großrahmige und sehr typvolle Stute ist bereits vierjährig und konnte in allen Belangen überzeugen. Sie verkörperte das moderne Sportpony bestens und bewegte sich locker und dynamisch.
Reservesiegerin und gleichzeitig Siegerin im IG Stutenpreis wurde „Tara AMW“ von Dallmayr K aus der Take it v.H. aus der Zucht und im Besitz der ZG Woytaszek aus Hilders. Sportlich aufgemachte Stute mit guter Dreiteilung im Körper und viel Bewegung vom Fleck weg. In allen drei Grundgangarten mit viel Taktsicherheit, Rhythmus und Dynamik. Ein Pony mit sehr viel Perspektive.
Die Platzierung im Stutenpreis nahm die Vorsitzende der IG Reitpony und gleichzeitig Rassevertreterin im VPPH Frau Beate Harms zusammen mit Andreas Müller vor, der für den VPPH gratulierte.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Sponsoren. Danke an das komplette Team des Kastanienhofes, die nicht nur sehr schön dekoriert hatten, sondern auch die komplette Bewirtung übernommen hatten. Danke an Alle, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben.
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Antje Römer-Stauber
Fotos: Joachim Hecker