„Place-to-be“ als Fjordpferdezüchter oder Liebhaber der Rasse

Am 28.08.22 fand die 40. Fjordfohlenschau in Offenthal statt. Die IGF und der Verband der Pony- und Pferdezüchter Hessen e.V. führen diese Veranstaltung ununterbrochen seit 40 Jahren gemeinsam durch. Dieses Jubiläum gilt es selbstverständlich zu würdigen. Weltweit gebe es keine größere Fohlenschau für Fjordpferde, als die hessische in Dreieich-Offenthal, bemerkte Jochen Nösinger, Vorsitzender der IGF Regionalgruppe Hessen. Aus langjähriger Erfahrung in der Interessengemeinschaft Fjordpferde e. V. (IGF) und als Vorstandsmitglied der Fjordhorse International (FjHI) überblickt er die Zuchtveranstaltungen für diese Rasse sowohl national als auch international. 

Bei pferdegerechtem Wetter und bester Stimmung kamen in diesem Jahr 41 Fohlen nach Offenthal. Nach der ganzen Zeit der Pandemie waren natürlich auch wieder Zuschauer herzlich willkommen auf der liebevoll hergerichteten Anlage der Pferdefreunde Offenthal/Reit- und Fahrverein e.V.

Alle ausgestellten Fohlen waren sehr gut herausgebracht und auch die Aussteller waren vorbildlich in Verbandsfarben gekleidet, was das schöne Gesamtbild komplettierte. Die ausgestellten Fohlen verfügten allesamt über eine hohe Grundqualität, was sich unter anderem darin zeigte, dass nahezu alle Fohlen die Fohlenprämie des Verbandes bekommen haben. Die besten Tiere in die Zucht nehmen – in Generationen denken, den Zuchtfortschritt im Auge behalten – dass diese züchterische Strategie zum Erfolg führt, konnte man in Offenthal gut nachvollziehen.

Der Vormittag gehörte den Stutfohlen, die in insgesamt drei Klassen zur Vorstellung kamen. In der ersten Klasse stellten sich zunächst die älteren Fohlen der Kommission. Hier überzeugte das harmonische und typvolle Fohlen „Lonva“ (8,2) von Malte Eitenmüller die Richter auf ganzer Linie. Sie bewegte sich ergiebig und schwungvoll durch den Körper und auch die wichtige Grundgangart Schritt war bestens ausgeprägt. 1b in der ersten Gruppe wurde „Jakarda“ (7,9) von Christian und Stephanie Eitenmüller. Auch dieses Stutfohlen wusste sich taktsicher und locker in Bewegung zu setzten.

Die zweite Gruppe der Stutfohlen wurde angeführt von „Ulani“ (8,3) ausgestellt von Burkhard und Katharina Neuss GbR. Dieses Fohlen konnte in allen Rassetypischen- und Exterieurkriterien punkten und verfügte zudem noch über einen taktsicheren Ablauf mit stets aktiver Hinterhand. An zweiter Stelle rangierte hier das Fohlen „Fine“ (8,1) aus der Zucht von Elisabeth Eitenmüller und ausgestellt von Malte Eitenmüller. Dieses korrekte Fohlen überzeugte ebenfalls durch zwei gleichmäßige und taktsichere Runden im Trab mit viel Körperharmonie und natürlicher Aufrichtung und gutem Schritt.

Nicht weniger Eindruck hinterließen die Fohlen der dritten Gruppe Stutfohlen. Hier hatte „Filia“ (8,1) aus der Zuchtstätte Burkhard und Katharina Neuss GbR die Nase vorn. Ein charmantes Fohlen mit gutem Gebäude und viel Bewegung. Dicht dahinter rangierte „Jamaika“ (8,0) aus der Zucht und im Besitz von Alicia Eitenmüller. Sie punktete durch ihren ausbalancierten Ablauf im Trab und den Schritt, welcher durch den ganzen Körper ging.

Gesamtsieger Stutfohlen: „Ulani“ von Pr.H.,LH Reidar van den Bosdries aus der PrSt Vikkelsoes aus der Zucht von Burkhard und Katharina Neuss GbR

Reservesieger Stutfohlen: „Lonva“ von Diamant Halsnaes aus der Laukka aus der Zucht von Elisabeth Eitenmüller und im Besitz von Malte Eitenmüller.

10-Ulani Ulani 34-Djarne Djarne Lonva 6-Lonva 30-Vincent Vincent

Ein Highlight des Sonntages war sicherlich die Verleihung des Staatsehrenpreises an Monika Bauschbach und ihre Familie. Die Klassensieger der Stutfohlen im Hintergrund rundeten das Bild ab. Frau Melina Müller vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMKULV) Ref. VII4 hielt eine sehr schöne Ansprache und stellte den Betrieb der Familie Bauschbach vor und lobte die artgerecht Tierhaltung, bevor sie die Laudatio über die züchterischen Erfolge verlaß und den Preis überreichte.  Monika Bauschbach war am Sonntag mit fünf Fohlen am Start, die allesamt Prämienfohlen wurden. Für den Verband der Pony- und Pferdezüchter Hessen e.V. gratulierten Antje Römer-Stauber und Klaus Biedenkopf und für die IGF Herr Jochen Nösinger.

Der Nachmittag gehört ein Offenthal den Hengstfohlen. Auch hier war die Qualität sehr hoch und wir konnten viele gute Fohlen sehen. Die erste Gruppe wurde angeführt von „Vincent“ (8,2) von Christian und Stephanie Eitenmüller. Dieses typvolle Hengstfohlen mit guter Schulter und passendem Fundament bewegte sich taktsicher und losgelassen durch den Körper und die wichtige Gangart Schritt konnte er ebenfalls gut unter Beweis stellen. Dahinter rangieren „Davos“ (8,1) von Alicia Eitenmüller und „Schmucker“ (8,0) von Monika Bauschbach. Auch diese beiden Hengstfohlen konnten ihre Grundqualität hier klar demonstrieren.

„Djarne“ (8,2) aus der Zucht von Elisabeth Eitenmüller und ausgestellt durch Malte Eitenmüller hieß der Sieger der zweiten Klasse der Hengstfohlen. Ein Fohlen mit gutem Ausdruck und korrektem Körperbau konnte hier in der Bewegung deutlich punkten. Ablauf von hinten nach vorne mit guter Schwebephase und Mechanik sicherten ihm hier den Sieg in der Klasse. Den zweiten Platz belegte hier „Iahovo“ (8,1) aus dem Stall von Burkhard und Katharina Neuss GbR. Dieses modern aufgemachte sportliche Fohlen wusste ebenfalls sehr gut zu gefallen und die Blicke auf sich zu ziehen. In dieser Klasse muss aber auch „Vinz“ (8,0) aus der Zucht von ZG Nösinger und „Bordi Fjellhorn“ (8,0) aus der Zucht von Fjordgestüt Fjellhorn genannt werden, denn auch sie zeigten sich rassetypisch und mit viel Qualität.

Gesamtsieger Hengstfohlen: „Vincent“ von Vinnebo aus der PrSt. Lene aus der Zucht von Christian und Stephanie Eitenmüller

Reserve Sieger Hengstfohlen: „Djarne“ von Diamant Halsnaes aus der St.Pr. Finnja aus der Zucht von Elisabeth Eitenmüller und im Besitz von Malte Eitenmüller

Alle Fohlen sind in der nachfolgenden Übersicht zusammengestellt.

Allen Teilnehmern und Helfern einschließlich der Pferdefreunde Offenthal gilt ein herzlicher Dank.

Antje Römer-Stauber

Fotos: Natascha Frankenberger