logo header modul

Fünf gute Stutenfamilien waren auf der Eliteschau Alsfeld zu sehen. Doch kann man diese wirklich gerecht vergleichen? Wie soll ein Richter die jeweils drei Stuten einschätzen, wenn er den Hintergrund der Familien (Eigenleistung, Vererbungsleistung, Verwandtschaftsleistung) nicht kennt?

Drei- oder vierjährige Stuten einer Rasse kann man vergleichen, da gibt es noch keine großen Unterschiede in den Lebenswegen und „Erfolgsgeschichten“. Aber ältere Stuten können unterschiedlichste Leistungen und Verdienste haben, die sich oft nicht direkt vergleichen lassen, selbst wenn sie aufgelistet wären wie in einem Auktionskatalog. Auch die Betrachtung der sogenannten „äußeren Erscheinung“, also bei Vorstellung an der Hand im Schauring, erlaubt keinen wirklich gerechten Vergleich.

Für jeden Züchter ist und bleibt es ein besonderer Erfolg, auf einer bedeutenden Zuchtschau eine Stutenfamilie vorstellen zu können. Diese soll sowohl Zuchtfortschritt als auch insgesamt hohe Qualität demonstrieren. Das sind die Kriterien, nach denen beurteilt wird, egal ob es sich um die Kombination Mutter-Tochter-Enkeltochter handelt oder Mutter-Tochter-Tochter oder drei Töchter einer Mutter, die selbst nicht ausgestellt wird.

Die folgende Stutenfamilien wurden in Alsfeld mit berechtigtem Stolz präsentiert. 

  

Die drei Vollschwestern Fila Femke und Finnja von links bildeten die Siegerfamilie,  Foto Joachim Hecker1a       Familie der Langthjems Flika BPr (Fjord, Elisabeth Eitenmüller):

  • Tochter Fila v. Vacceur BPr (3jährig, 1a, Siegerstute Fjord)
  • Tochter Femke v. Vacceur BPr (6jährig, 1c)
  • Tochter Finnja StPr v. Vacceur BPr (8jährig, 1a)

 

 

 

 


2.	Monika Bauschbach (Mitte) mit Mutter AC/DC und Töchtern Abigail und Apple Crumble (Foto: Joachim Hecker)1b       Familie der AC/DC (Fjord, Monika Bauschbach):

  • Mutter AC/DC VES v. Irving (13jährig, 1d)
  • Tochter Abigail PrSt v. Kjartan BPr (9jährig, 1c)
  • Tochter Apple Crumble v. Kjartan BPr (5jährig, 1b)

 

 

 

 


Die Partbred Shetland Familie aus (von rechts) Mutter Kyra und ihren Töchtern Lendorfs Kareema und Lendorfs Karma (Foto: Joachim Hecker) 1c        Familie der Kyra PrSt/VES (Dt. Partbred Shetland Pony, Sylvia Lohmann):

  • Mutter Kyra PrSt/VES v. Keith of the Rovers Inn (18jährig)
  • Tochter Lendorfs Kareema StPr v. Valum van de Kuper a. d. Kyra (8jährig, 1c)
  • Tochter Lendorfs Karma v. In de Ban van Pjotr (2jährig, 1a)

 


Die schon 22jährige Frenja vom Oderhaff (rechts) mit ihrer Tochter Farina vom Oderhaff (Mitte) und Enkeltochter Felice (Foto: Joachim Hecker) 1c        Familie der Frenja vom Oderhaff StPr (Fjord, Familie Neuß):

  • Mutter Frenja vom Oderhaff StPr v. Jokum (22jährig)
  • Tochter Farina vom Oderhaff BPr/VES v. Solbjor Borken (11jährig, 1f)
  • Enkeltochter Felice v. Bram (4jährig, 1b)

 


Bewundernswert fit präsentierte sich die 28jährige Lagona Emara (links) mit ihren Töchtern Lagona Adele (Mitte) und Lagona Shalimar der Familie Istel (Foto: Joachim Hecker) 1c        Familie der VES Lagona Emara (Welsh, Katja und Georg Istel):

  • Mutter VES Lagona Emara v. Lagona Ares (28jährig)
  • Tochter Lagona Adele v. Bonfire (6jährig, 1d)
  • Tochter Lagona Shalimar v. Abercippyn Owen (14jährig)

 

Die anschließende „Rangierung“ war genau genommen nur die Auswahl von zwei Siegerfamilien, die anderen Familien wurden auf 1c gleichgesetzt. Diese Entscheidung der Richter bestätigt die Schwierigkeit, eine gerechte Bewertung und „Abstufung“ der Stutenfamilien vorzunehmen. Als Siegerfamilie wurde die Familie der Langthjems Flika ausgezeichnet, als Reserve-Siegerfamilie die Familie der AC/DC. Alle Stuten dieser beiden Familien waren auch vorher in den Jahrgangsklassen gestartet und hatten sozusagen Empfehlungen mitgebracht. Ob die älteren Stuten (Familienmitglieder oder Vorfahren) sich besondere Verdienste erworben haben, also eigene, Nachkommen- oder Verwandtschafts-Leistungen vorzuweisen haben, konnten die Richter nicht einbeziehen.


Ist dann der ganze Familien-Wettbewerb zu wenig aussagefähig? So weit muss man vielleicht nicht gehen, aber ein interessantes Thema für den Zuchtausschuss könnte es sein.    

Fazit: Stutenfamilien in verschiedenen Kombinationen und aus verschiedenen Rassen miteinander zu vergleichen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, noch dazu für auswärtige Richter, die keine oder wenig Hintergrundinformationen haben bzw. haben sollen. Allerdings, je mehr Stuten einer Familie vorher in den Einzelwettbewerben starten, umso besser können sie anschließend gemeinsam als nahe Verwandte eingeschätzt werden. 

Unabhängig davon ist festzuhalten, dass die Familienklasse der diesjährigen Eliteschau Alsfeld fünf qualitätvolle und wertvolle Stutenfamilien dargeboten hat. Dafür gilt allen fünf Zuchtbetrieben Dank und Anerkennung.  

Florian Solle


Diese Website nutzt Sitzungs-Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können.