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Neue Dimension der Gefahr durch die Raubtiere erreicht. Kreis Nienburg (fn-press). Zwei Hannoveraner-Jährlinge sind im niedersächsischen Kreis Nienburg mit großer Wahrscheinlichkeit von Wölfen gerissen worden. Bisher fielen vor allem Ponys, Fohlen und andere Weidetiere dem Raubtier zum Opfer. Jetzt sind erstmals auch Großpferde betroffen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und der Hannoveraner Verband fordern nun ein klares Bekenntnis der Politik zum Schutz der Weidetiere und eine entsprechende Entschädigung für die betroffenen Pferdehalter.

1920 blog woelfe RF 0322 DSC2154 20121020 l c Ralph Frank WWFNach übereinstimmenden Medienberichten hat ein Wolfsrudel im Kreis Nienburg erstmals eine Herde ausgewachsener Pferde angegriffen und dabei zwei Jährlinge getötet. Auch nach Angaben des zuständigen Wolfsberaters, der die gerissenen Tiere begutachtete, deuten alle Spuren auf einen Wolfsangriff hin. Ein Pferd ist bereits auf der Weide gestorben, ein weiteres auf der Flucht vor den Raubtieren.

„Dieser Fall ist entsetzlich und der Albtraum eines jeden Pferdehalters. Es ist eine gewaltige neue Dimension erreicht, wenn ein Wolfsrudel eine Herde ausgewachsener Pferde auf der Weide angreift, einzelne Tiere verfolgt und auf der Flucht tötet. Das haben wir so bisher noch nicht erlebt. Das darf die Politik nicht einfach so hinnehmen. Die Politik sieht bisher einfach nur zu, hier muss jetzt endlich etwas passieren“, fordert Breido Graf zu Rantzau, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Seit Jahren setzt sich die FN zusammen mit ihren Zuchtverbänden auf politischer Ebene für den Schutz der Pferde vor dem Wolf ein. Die Verbände waren maßgeblicher Treiber bei der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes. Erstmals taucht darin nun ein sogenannter „Wolfsparagraph“ auf, der die Bundesländer dazu verpflichtet, Wolfsmanagementpläne aufzustellen. Damit ist auch die Möglichkeit zur Entnahme von Wölfen gegeben.

„Leider dauert es noch immer viel zu lange, bis es eine Erlaubnis für die Entnahme eines Wolfes gibt, weil erst der Umweg über die zuständigen Ministerien genommen werden muss. Es muss erst etwas Schlimmes passieren, bis reagiert wird. Das darf nicht sein, denn einen solchen Fall wie in Nienburg wollen wir nie wieder erleben“, sagt Graf zu Rantzau. „Der Wolf muss in die Schranken gewiesen werden, denn wir leben in einer Kulturlandschaft, in die der Wolf nur eingeschränkt hineinpasst. Wir fordern deshalb, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird, denn das würde die Entnahme einzelner Tiere sehr erleichtern. Wenn ein Wolf Weidetiere angreift, muss er auch bejagt werden dürfen.“

Auch die Frage der Entschädigung für Weidetierhalter, deren Pferde, Schafe oder Rinder von Wölfen gerissen wurden, muss neu diskutiert werden: „Ich bin sehr gespannt, wie hoch die Entschädigung für die Pferdehalter in diesem Fall aussehen wird. Natürlich ist das Leben eines Pferdes nicht mehr wert als das eines Schafes. Aber hier geht es sicher um höhere Beträge als in bisherigen Fällen, deshalb würde ich mir wünschen, dass die Entschädigung diesmal auch entsprechend höher ausfällt“, so Graf zu Rantzau.

Die Pferdeland Niedersachsen GmbH, Interessensvertreter aller Institutionen und Unternehmen rund um das Thema Pferd in Niedersachsen, wird sich mit einem Brief an den zuständigen Minister Olaf Lies wenden. Darin wird ebenfalls gefordert, dass dem jüngsten Vorfall in Nienburg Konsequenzen im Sinne der Pferdehalter folgen.

Alle Informationen der FN rund um das Thema Wolf sind hier zu finden:

https://www.pferd-aktuell.de/ausbildung/pferdehaltung/gefahr-wolf

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