Ljósa von der Nachtweide |
Mit insgesamt 99 geprüften Fohlen auf 9 Stationen hatte die hessische Islandfohlenreise auch in ihrer 15. Auflage wieder ein erfreulich gutes Teilnehmerergebnis zu verzeichnen. 48 Stutfohlen und 61 Hengstfohlen lautete am Ende die Bilanz aller vorgestellten Fohlen.
Bei den Hengstfohlen lag die Notenvarianz zwischen 7,38 und 8,28, bei den Stutfohlen zwischen 7,57 und 8,24. Mit insgesamt 32 Elitefohlen des IPZV (mit 8,0 und besser bewertet), beziehungsweise 57 Prämienfohlen des Verbandes (Note 7,9 und besser) lag die Zahl über der des Vorjahres und zeigt, dass der Fohlenjahrgang 2018 von überdurchschnittlicher Qualität ist.
Neben den 99 Stut- und Hengstfohlen wurden zusätzlich 19 Stuten in einer Basisprüfungen vorgestellt und mit Noten zwischen 7,57 und 8,34 positiv bewertet.
Das Siegerhengstfohlen namens Eidur vom Habichtswald, ein Sohn des Ódinn vom Habichtswald aus der Stute Elja vom Hopfenberg, züchtete Maria Siepe-Gunkel in Habichtswald-Ehlen. Dieser tolle Sohn seines geschätzten Vaters erhielt eine Endnote von 8,23.
Das insgesamt bestbewertete Fohlen der Fohlenreise 2018 war diesmal allerdings ein Stutfohlen. Ljósa von der Nachtweide, eine Tochter des Eldfari von der Igelsburg aus der Lisa vom Störtal, von Peter Meuser aus Ranstadt gezüchtet, zog von Anfang an alle Blicke auf sich und bestätigte ihren Auftritt mit der insgesamt höchsten Gangnote von 8,3.
|
So viel zu den nüchternen Zahlen der diesjährigen hessischen Islandpferdefohlenreise, die durch Barbara Frische, nationale und internationale Zuchtrichterin, sehr kompetent und mit einem wertvollen Beratungs- und Informationseffekt bereichert wurde.
Als aktiver Begleiter ist mir einmal mehr aufgefallen, dass diese Fohlentour für viele Züchter und Besucher einen besonderen Stellenwert hat, nämlich Austausch, Emotion und Freude an der Begegnung. Denn nach der Abfohlzeit im Frühjahr zählen die Fohlenbeurteilungen, die im Spätsommer und Herbst im ganzen Land vorgenommen werden, zu den aufregendsten und auch emotionalsten alljährlichen Züchtermomenten. Schließlich werden hier die Zuchtidee und das Ergebnis, in die viele Gedanken und auch finanzielle Mittel investiert wurden, zur neutralen Beurteilung vorgestellt. Manche Erwartungen werden übertroffen, manche nicht erfüllt.
Dass alljährlich viele hessische Züchter diese Möglichkeit der Beurteilung, des Vergleichens, des Austauschs und der Weiterbildung wahrnehmen, spiegelt das große Interesse am Zuchtfortschritt des Islandpferdes wieder, was sich auch in diesem Jahr in der Qualität der Fohlen erfreulich manifestiert.
Spannend und lehrreich war die Fohlenreise 2018 auf jeden Fall. Darüber hinaus war sie geprägt durch das nachvollziehbare Richten und Kommentieren durch Barbara Frische, einer souveränen Bianca Grom an der Rechenstelle, durch eine immer aufmerksame Nadine Hahn bei der Ergebniserfassung und Züchterehrung sowie durch Klaus Biedenkopf, der für das Registrieren der Fohlen und das Eintragen der Stuten verantwortlich zeichnete.
Text: Klaus Biedenkopf, Fotos Bianca Grom und Klaus Biedenkopf