Zukunftspreis der IGF Fjordpferd - eine gute Idee! Hessische Züchter erneut sehr erfolgreich !
Der IGF-Zukunftspreis für den Stutenjahrgang 2014 wurdem zum mittlerweile neunten Mal seit 2009, am 8.7.2017 in Odenthal / NRW ausgetragen. 14 hoffnungsvolle Nachwuchsstuten aus fast ganz Deutschland waren in diesem Jahr zu sehen. Davon stellten 6 hessische Aussteller insgesamt 8 ihrer Stuten vor.
Nicht nur aus Züchter- sondern auch aus Richtersicht (Dr. Elisabeth Jensen und Hans Willi Kusserow) bot sich eine hochinteressante Variante des Richtens mit drei Vorstellungen. Zunächst einzeln auf dem Dreieck, dann freilaufend in der Halle, und nach einer nochmaligen Vorstellung auf dem Dreieck die Schrittringe. Man erhielt genügend Zeit, die Stuten mit all ihren Vorzügen und kleineren Kritikpunkten zu bewerten und die Entscheidungen zu fällen. Bei (fast) jeder Stute entdeckte man früher oder später, warum sie verdientermaßen am Zukunftspreis teilnahm - schöne Typstuten, bewegungsstarke und gelassen auftretende Stuten - alles war dabei.
An der Spitze gab es eine knappe Entscheidung zugunsten der letzten Stute der Kollektion: Lydissa, abstammend von Dylan aus der Lissa von Kvest Halsnaes - Heino strahlte vom ersten Auftritt an viel Selbstbewusstsein aus, mit viel Übersicht präsentierte sie sich während aller Vorstellungen. Dabei punktete sie mit gutem Rasse- und Geschlechtstyp und drei sicheren Grundgangarten. Mit 41,33 Punkte aus den bewerteten Merkmalen Rassetyp, Körperbau und Muskulatur, Fundamentstärke und Beinstellung, Bewegungen sowie Gesamteindruck rangierte diese aus der Zucht von Elisabeth und Reinhold Eitenmüller stammende und bei Hilmar Ostermann, Otzberg-Nausses, mittlerweile beheimatete Stute knapp vor der mit der besten Typnote des Tages ausgezeicheten Ophelia (v. Orsistan - Mosby - Hoimar) aus der Zucht und im Besitz von Josef Borsbach, Bergisch Gladbach, mit 41,17 Punkten. Wunderschön gemacht mit korrektem Fundament bei noch etwas fehlender Balance im Bewegungsablauf präsentierte sich auch diese Stute mit viel Übersicht. Auf Platz drei überzeugte mit 40,83 Punkten Lidona, Tochter des Don Kjaergaard aus einer Mutter von Rånn - Dylan. Züchter und Besitzer sind Elisabeth und Reinhold Eitenmüller. Mossautal-Güttersbach. Viel Modernität zeichnet diese korrekt gebaute und viel Ruhe ausstrahlende Stute aus. Mit Jilia (Vacceur a.d. Joelle v. Dylan) aus der Zucht von Silke – und Jürgen Eitenmüller, Mossautal, belegte eine weitere hessische Stute mit 39,50 Punkten Platz 4 der Konkurrenz. Die Stuten Rosa H (Mastrup Romeo a.d.Ranja v. Douglas II) von Peter Heck, Lahntal-Caldern belegten mit 37,33 Punkten Platz 6 und Jele (Dylan, a.d. Julietta v. Kristofferson) wieder um Silke und Jürgen Eitenüller mit 37,00 Punkten Platz 7.
Elly (Edwin a.d. Desiree v. Dylar) aus der Zucht von Josef Borsbach und im Besitz von Fam. Neuss, Weitershain erreichte 35,33 Punkt und damit Platz 9 punktgleich mit Lannika ((Kvest Halsnaes, a.d. Lajona v. Jon Halsnaes) aus der Zucht von Reinhold Eitenmüller und im Besitz von Peter Heck, Lahntal- Caldern und Helvi (Stedjeblakken a.d. Hedda v. Solbor Borken) aus der Zucht von Monika Knebel, Nauen und im Besitz von Roswitha Zörgiebel, Erbach , Rossbach Platz 11 der Konkurrenz.
Bleibt abschließend zu bemerken, dass es eine hochinteressante Veranstaltung mit fast ausnahmslos guten Stuten war. Ob allerdings das Richten ohne Katalog als sinnvoll anzusehen ist stellen wir Richter in Frage, kennt man ja doch die "eigenen Pappenheimer" bzw. kann die Vorführer aufgrund der Bekanntheit oder der Kleidungsfarbe zuordnen. Trauen Sie den Richtern ruhig zu, die Entscheidungen auch mit Katalog zu fällen, denn auch für uns bedeutet jeder Richttermin im Bundesgebiet Fortbildung, aber lernen in Bezug auf Vererbung geht nur, wenn die Abstammungen beim Anblick der Pferde verknüpft werden. Hinterher noch einmal intensiv den Katalog zu studieren und die Notizen zum Pferd zu schreiben, dazu fehlt immer die Zeit.
Bericht von Dr. Elisabeth Jensen, SH
Kl. Ergänzungen zu hess. Ausstellern: Jochen Nösinger, IGF
Fotos: Sören Frenzel
