Warendorf (fn-press). Zufriedene Gesichter bei der Parade der Bundeschampions: Am Ende der 26. Bundeschampionate in Warendorf zogen die Organisatoren der fünftägigen Veranstaltung eine positive Bilanz. Pferde und Ponys aus ganz Deutschland trafen aufeinander und kämpften um einen der 19 Bundes-championatstitel. In insgesamt 53 Prüfungen von Reitpferde- über Dressur-, Spring- bis Vielseitigkeitsprüfungen bewiesen die vierbeinigen Nachwuchshoffnungen vor 35.600 Besuchern eindrücklich den Erfolg der deutschen Pferdezucht.
„Ich bin begeistert, was die Deutsche Pferdezucht an qualitätsvollen jungen Pferden präsentieren durfte. Man sieht hier, wie die Qualität sowohl der Sport- als auch der Interieur-Eigenschaften immer besser wird“, sagte Theo Leuchten, Vizepräsident Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). „Und ich freue mich auch zu sehen, wie die Pferde mitmachen.“ Pferde, die sich wohl fühlen, sind motiviert. Ein großer Teil der Neuerungen dieses Jahr betraf die Unterbringung der Pferde. So wurde die Zahl der Pferde in den Stallzelten reduziert, um den Pferden mehr Ruhe zu bieten. Und die jüngsten Pferde bezogen feste Boxen in den Stallungen des Bundesstützpunktes Reiten.
Cosmo Royale gewinnt dritten Bundeschampionatstitel
Am Sonntagmorgen wurden auf dem Dressurplatz die neuen Bundeschampions der fünf und sechsjährigen Dressurponys gekürt: Bei den 5-jährigen siegte der Hessenhengst Cosmo Royale, bei den sechsjährigen der Hengst Double Diamond AK.
Cosmo Royale legte mit seinem überragenden Sieg in der Finalqualifikation (8,8) nicht nur einen Start-Ziel-Sieg hin, der Hengst ist auch ein Altbekannter in Warendorf: Nachdem der hessische Dunkelfuchs in den beiden vergangenen Jahren bereits Bundeschampion der drei- und vierjährigen Reitponys unter Danica Duen wurde, darf er sich mit dem Sieg bei den fünfjährigen Dressurponys (Endnote 8,6) nun Dreifach-Bundeschampion nennen. Cosmo Royale, hessisch gezogener und gekörter Sohn des Cosmopolitan aus einer Casino Royal K-Mutter, ist durch und durch ein Gewächs aus dem Hause Duen (Züchter und Besitzer: Danica Duen), der von Tochter Sophie Luisa Duen vorgestellt wurde.
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Sophie reitet den Hengst seit Anfang des Jahres und hat eine ganz besondere Beziehung zu ihm: „Er ist bei uns auf dem Hof geboren und hat am gleichen Tag Geburtstag wie ich“, erzählt sie freudestrahlend. „Cosmo Royale ist sehr verschmust, hat dabei viel Ausdruck und drei sehr gute Grundgangarten.“ Diese zeigte er auch in der Finalprüfung. Der Grundtrab mit hervorragender Mechanik ließ laut Urteil der Richtergruppe keine Wünsche offen und ist „nah am Optimum“ (9,0). Im Schritt zeigte sich der Hengst fleißig, geregelt und schön über den Rücken getragen (8,0). Ein weiterer Höhepunkt bildete die mit 9,0 belohnte Galoppade, durchweg mit vorzüglichem Untersprung mit klarer Bergauftendenz, deutlicher Bereitschaft zur Lastaufnahme und großzügigem Raumgewinn in den Verstärkungen. Mit einem schönen Seitenbild, guter Selbsthaltung, Eigeninitiative und Schwungentfaltung (Durchlässigkeit 8,0) präsentierte sich Cosmo Royale als Pony mit vorzüglicher Perspektive, das Großpferdequalitäten mitbringt (Gesamteindruck 9,0).
Seinen dritten Auftritt in Warendorf hatte auch der hessisch gezogene Tackmanns D-Jay v. D-Day AT a.d. Rapsody K v. FS Champion de Luxe (Z.: Dr. Uwe Peetz, Rahden), der in der Finalqualifikation der 5-jährigen Dressurponys unter dem Sattel von Martha Raupach (RFV Holdorf) mit einer Endnote von 7,8 den 8. Platz in einem starken Starterfeld belegte. Nach seiner Bronzemedaille im Jahr 2018 gewann Casino Gold v. Casino Royale K a.d. Gleisberg Daila v. Daiquiry (Z.: Werner Elberich, Messel), der wegen einer Hodenverletzung leider kastriert werden musste, jetzt bei den 4-jährigen Stuten und Wallachen die Silbermedaille. Unter dem Sattel seiner Besitzerin und Reiterin Danica Duen, Bad Oeynhausen, erhielt er hohe Noten für sein Gebäude, den Trab und die altersgemäße Erfüllung der Ausbildungsskala und sichertes sich souverän die Silbermedaille.
Pech hatte der dreijährige, in Hessen gezogene und gekörte Mr. Riös v. FS Mr. Right x Kaiserjäger xx (Z.: Hannah Neef, Mörfelden-Walldorf), der zusammen mit No Limit G gleich als erstes Starterpaar die Prüfung für dreijährige Hengste eröffnen musste. No Limit G erschrak sich vor den Zuschauern auf der Tribüne und buckelte seine Reiterin Jana Greune in den Warendorfer Sand.
Mareike Mimberg (RFV Ravensberg) musste jetzt sehen, wie sie ihren, dadurch unter reichlich Dampf geratenen Mr. Riös noch halbwegs vernünftig durch die Prüfung pilotieren konnte. Mit einer Endnote von 8,0 verpassten beide die Finalteilnahme am Ende ganz knapp. Unter diesen Bedingungen trotzdem eine gute Vorstellung.
Die Glückwünsche des Verbandes gehen an alle Reiterinnnen, die mit ihren Ponys die hessischen Farben einmal mehr so erfolgreich vertreten haben. Herzlichen Dank und weiterhin viel Erfolg.
Die Ergebnisse aller Bundeschampionatsprüfungen finden Sie unter:
www.fn-erfolgsdaten.de
fn press und Klaus Biedenkopf