Auf ihre Jubiläumsschau kann die Interessengemeinschaft Welsh e.V. wahrlich zufrieden zurückschauen. Die Reitanlage des Reit- und Fahrvereins Ostbevern mit ihrem routinierten Team, bot einmal mehr ein passendes Ambiente für drei Tage Sport und Zucht rund um unsere Welsh und die Welsh Freunde kamen und nahmen die Anlage am dritten Augustwochenende mit über 500 Starts in Zucht und Sport in Beschlag.
Am Freitag den 19. August ging es mit verschiedenen Sportprüfungen los und hier legte Nele Hoffarth aus Lohra bereits den Grundstein für ihr gelungenes Comeback.
Spätestens seit dem Olympiaauftritt von Michael Jung und seinem Sam wissen wir, dass trotz kleinem Patzer in der Dressur, der Weg nach ganz oben noch offen sein kann. Denn einen ähnlichen Stolperstein legte sich Nele auf ihrer routinierten Millstone Valuta in den Weg, die in der Rittigkeitsprüfung mal eben rechts – mit links Galopp verwechselte, deswegen „nur“ auf dem fünften Platz landete, um dann aber kurze Zeit später souverän die Geländeprüfung zu gewinnen. Mit ihrem zweiten Welsh Partbred Millstone Didgeridoo ritt Nele auf den dritten Platz in der stark besetzten Geländeprüfung und den vierten Platz belegte mit Sissi Wirth, Wächtersbach und ihrem Kinzighausen Golden Mezzomix eine weitere Hessin.
Samstagmorgen ging es dann in die dritte Teilprüfung der Freizeitreitervielseitigkeit, den sehr anspruchsvollen Trail, eigentlich eine Domäne von Nele und ihrer Millstone Valuta. Doch schien die elfjährige Partbred Stute es entweder besonders spannend gestalten zu wollen oder hatte schlecht geschlafen. Wieder musste Nele wertvolle Punkte verschenken und war sich sicher, dass mit einer der letzten Starterinnen kein Sieg für sie mehr möglich sei. Doch das unmögliche geschah...die Führende vergass das letzte Trailhinderniss und ritt aus dem Parcour, was letztendlich für sie den Ausschluss bedeutete und Nele mit Valuta zur Siegerin machte. Des einen Pech, des anderen Glück, so könnte man sagen, aber es gab auf der ganzen Anlage niemanden, inklusive der Verliererin, der Nele nach ihrem schwierigen letzten Jahr diesen Sieg nicht gegönnt hätte. Der vierte Platz mit Millstone Didgeridoo in der Vielseitigkeit machte das Glück perfekt – was ein Comeback!
Auch Ilka Rosenthal aus Friedrichsdorf mit ihrer Welsh Cob Stute Chery Caeris konnte noch in die Platzierung des Trails reiten (10.)
Ein weiterer schöner Erfolg bei ihrem ersten großen Auftritt gelang der zwölfjährigen Ann – Sophie Rink aus Lohra-Altenvers mit ihrer Partbred Stute Millstone Voodoo, die nach einem zweiten Platz im Mini Trail, dem vierten Platz in der Freizeitreitergeländeprüfung – Junior auf den vierten Platz in der Juniorenvielseitigkeit kam. Mit der vierzehjährigen Emily Klose aus Langen und ihrem Welsh Cob Wallach Llanarth Oldradnor kam eine weitere hessische Juniorenreiterin in die Platzierung. Der zweite Platz in der Junioren Geländeprüfung und der dritte Platz in der Juniorenvielseitigkeit sind besonders hervorzuheben. Zudem führte Emily ihren schicken zehnjährigen Oldradnor an zweite Stelle in der großen Wallachklasse am Sonntag.
Das die Hessen jedoch nicht nur gut in Sportprüfungen sind, sondern besonders prädestiniert für Züchterabende, ist bundesweit bekannt. So wurde der Jubiläumszüchterabend mit hessischer Beteilung durch eine die Lachmuskeln strapazierende Hengstparade bereichert und reiterlich durch Ilka Rosenthalmit ihrem Welsh Cob Wallach Chery Rubin in einem Pas de Deux präsentiert. Ein Internationales Schubkarrenrennen und eine phantastische Kutschendemonstration, der verschiedensten Anspannungen und Sektionen rundeten den Abend ab.
Wenn einer das „R“ so schön rollen und Zungenbrecher Walisische Pferdenamen gekonnt aussprechen kann, dann kann nur von unserer Sprecherin Christina Huke die Rede sein, die nicht nur diesen Abend organisierte, sondern auch am Sonntag souverän durch den Tag führte und die Tiere namentlich vorstellte, die von den Zuchtrichtern Claudia Hoffarth (Millstone) für die Sektion A, B und Partbred und Roger Davies (Hywi) für die Sektion C und D, ausgewählt wurden.
Dadurch, dass alle Sektionssieger neben den üblichen Schleifen und Pokalen dieses Mal auch eine Overseas Medal bekamen, wurden alle Sektionssieger von beiden Richtern gemeinsam ausgewählt, ebenso wie die Fohlen – und Jugendsieger.
In den Welsh Cob Stutenklassen konnte Johanna Spengler, Niedenstein-Kirchberg in der großen Klasse der jungen Stuten einen zweiten Platz mit ihrer aus Wales erworbenen vierjährigen Taiforgan Celtic Lady erringen und auch Eva Janka aus Friedrichsdorf freute sich über einen dritten Platz mit ihrer Randeck Ruby. Spenglers topten das Ergebnis jedoch noch durch den Sieg mit ihrer selbstgezogenen Bergtor Welsh Madleen in der Klasse der älteren Welsh Cob Stuten. Madleen wurde zudem Reservesiegerstute Welsh Cob. Ebenfalls selbstgezogen Chery Caeris, die Ilka Rosenthal auf den dritten Platz in dieser Klasse führte.
Ebenfalls ein dritter Platz diesmal bei den Partbred Stuten ging an Stefanie Brüggenolte und Michael Geißler aus Kassel mit Candy.
Die Auswahl des Fohlensiegers war eine recht eindeutige Sache für das Richterduo, denn mit dem Welsh C – Rapphengst Fjordglimt Prince Gladiator aus Dänemark, konnte an diesem Tag sonst keiner mithalten. Reservesiegerfohlen wurde der edle Welsh B Hengst A.W.I Metaxa von Wilhelm Baumhus, Rheda – Wiedenbrück.
Jugendchampion wurde die erst einjährige, schon bedeutend auftretende Welsh Mountain Stute Aleanto Four Roses, von Heinz Spiekermann, die bestens präsentiert, nach neuer Schauordnung möglich, sogar noch den Sektionssieg der Welsh A mit ins heimische Bochum nehmen konnte.
Reservesiegerin in der Jugend wurde die ebenfalls mit sehr viel Qualität in Rassetyp und Gangmechanik ausgestattete einjährige Welsh Cob Stute Little Home Mary Popins von Michael Voiß, Erftstadt.
Mit der Auswahl der wirklich strahlenden Gesamtsiegerin, der Welsh Cob Stute H-S Inilou , die von …... Jones aus Wales, gekonnt in Szene gesetzt wurde, waren sich Claudia Hoffarth und Roger Davies schnell einig. Ein toller Doppelerfolg für den Züchter Heinz Spiekermann, der damit eine erneute Gesamtsiegerin in seine reichhaltige Trophäensammlung einreihen konnte.
Nach kurzer Diskussion war klar, dass mit dem Welsh B Hengst Cadlanvalley Starstruck, ZG Michelbrand, Rechterfeld ein würdiger Reserve Tagessieger gefunden war. Die beiden Tagessieger und auch der Trophy Gewinner wurden jedoch erst in der großen feierlichen Abschlussparade , in der alle Champions aus Zucht und Sport noch einmal geehrt wurden, verkündet.
Wenn nach drei vollen Tagen Sport und Zucht alle Sieger auf dem Platz stehen und die Nationalhymne gespielt wird, ist es bewegend und wirklich ehrenvoll ein Teil dieser IG Welsh zu sein!
Alle ausführlichen Ergebnisse finden Sie auf www.IG-Welsh.de