Hessische Fohlenreise 2016- wieder mehr Fohlen vorgestellt
Hengstfohlen dominieren den Jahrgang
Mit insgesamt 122 geprüften Fohlen auf 9 Stationen hat die hessische Islandfohlenreise wieder einen erfreulichen Anstieg im Vergleich zum letzten Jahr zu verzeichnen. 51 Stutfohlen, 71 Hengstfohlen, davon 33 Elitefohlen des IPZV (mit 8,0 und besser bewertet). Auffallend war auch, dass der Fohlenjahrgang 2016 deutlich mehr Elite- Hengstfohlen (24) gegenüber 9 Elite-Stutfohlen stellen konnte. Insgesamt erreichten 55 Fohlen den Titel „Prämienfohlen“ des Verbandes, der an alle Fohlen mit einem Endergebnis von 7,9 und besser vergeben wird. Neben den 122 Stut- und Hengstfohlen konnten auch 23 Basisprüfungen für Stuten sowie eine Jungpferde-Materialprüfung für einen Junghengst durchgeführt werden.
So viel zunächst einmal die ganz nüchternen Zahlen der diesjährigen hessischen Islandpferdefohlenreise, die von Marlise Grimm, nationale und internationale Zuchtrichterin sehr kompetent, sympathisch und fair gerichtet wurde. Auch wenn diese Zahlen schon viel über das alljährliche Projekt „Fohlenreise“ aussagen, spiegeln sie insbesondere die Akzeptanz der Züchter gegenüber einer kompetenten Fohlenbeurteilung wieder.
Als aktiver Begleiter fiel zusätzlich auf, dass diese Fohlentour für viele Züchter und Besucher noch weitaus mehr bedeutet, nämlich Austausch, Emotionen und Freude an der Begegnung. Nach der Abfohlzeit im Frühjahr zählen die Beurteilungen, die im Spätsommer und Herbst im ganzen Land vorgenommen werden, zu den aufregendsten und auch emotionalsten alljährlichen Züchtermomenten. Schließlich wird hier die Zuchtidee und das Ergebnis, in die man viele Gedanken und auch finanzielle Mittel investiert hat, zur neutralen Beurteilung vorgestellt. Manche Erwartungen werden übertroffen, manche nicht erfüllt.
Dass immer mehr hessische Züchter diese Möglichkeit der Beurteilung, des Vergleichens, des Austauschs und der Weiterbildung wahrnehmen, zeigt das große Interesse am Zuchtfortschritt des Islandpferdes, was sich auch in diesem Jahr in der Qualität der Fohlen wiederspiegelt.
Spannend und aufregend ist so eine Fohlenreise, oft auch emotional und anstrengend, auf jeden Fall aber gesellig, fröhlich und lehrreich. In jedem Fall war sie geprägt durch das nachvollziehbare und sympathische Richten und Kommentieren von Marlise Grimm, einer souveränen Simone Hinkelmann an der Rechenstelle, durch Nadine Hahn und Annika Wiescher bei der Ergebniserfassung und Züchterehrung sowie durch Klaus Biedenkopf, der für das Registrieren der Fohlen und das Eintragen der Stuten verantwortlich zeichnete.
Bilder und Text: Klaus Biedenkopf