Im Kalender der Islandpferdezüchter und Freunde der Rasse ist der Märztermin in Kaufungen auf dem Gestüt Ellenbach ein unverzichtbarer Termin.
Bei einer Materialbeurteilung von Junghengsten muss seit dem Jahr 2023 neben zwei Materialrichtern des IPZV nun auch zusätzlich ein Zuchtleiter oder ein Beauftragter eines FN-Mitgliedszuchtverbandes in der Bewertungskommission vertreten sein, damit ein Hengst mit diesem Leistungsnachweis gekört werden kann.
Das Ziel dieser Änderung ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Zuchtverbänden und des IPZV zu intensivieren und zu optimieren. Das Körurteil eines Zuchtverbandes beruht bei der Rasse Islandpferd ausschließlich auf dem Ergebnis der Leistungsbeurteilung (abgesehen von dem Gesundheitszeugnis und der DNA bestätigten Abstammung) und durch die Anwesenheit im Sinne einer beratenden Funktion, erhält der Zuchtleiter oder ein Beauftragter des Zuchtverbandes somit nun unter anderem einen wertvollen Einblick in die Kriterien der Jungpferdebeurteilung.
In diesem Jahr wurde direkt mit dem neu entwickelten Programm des IPZV für Jungpferde- und Basisprüfungen gearbeitet und die einzelnen Kriterien des Pferdes wurden mit Prozenten direkt im PC erfasst.
Insgesamt war es eine sehr harmonische und konstruktive Zusammenarbeit in der Richtergruppe bestehend aus Barbara Frische und Silke Feuchthofen und Antje Römer-Stauber (VPPH). Barbara Frische hat jeden Hengst direkt während der Beurteilung kommentiert und besprochen.
Eine erfolgreich absolvierte Jungpferdematerialprüfung oder gerittene FIZO-Prüfung ist der erste Schritt zur Körung und anschließenden Hengstbuch I-Eintragung beim zuständigen Zuchtverband. Auch die tierärztliche Untersuchung und die Abstammungsüberprüfung auf beide Eltern gehören zu den notwendigen Voraussetzungen, die jeder Hengst zur Erstkörung erfüllen muss. Die verbindliche Eintragung im Hengstbuch I kann anschließend von jedem anderen Verband übernommen werden, wenn der Hengst in ein anderes Zuchtgebiet wechselt oder dort Fohlen von ihm registriert werden sollen.
In diesem Jahr waren 18 Hengste gemeldet und letztendlich stellten sich 15 Hengste der Jungpferdebeurteilung. 11 von ihnen erreichten die geforderte Mindestnote von 7,8 und besser für die hessische Körung. Somit sahen wir 10 Hengste in der abschließenden Schrittrunde noch einmal wieder und konnten ihnen zur erfolgreichen Körung herzlich gratulieren. Die hessische Körung wurde vorgenommen durch den Rassevertreter des VPPH Herrn Christian Simmer und Frau Römer-Stauber.
Siegerhengst der Körung wurde der Hengst „Örn von Ellenbach“ aus der Zucht und im Besitz von Stefan Althans, Gestüt Ellenbach Kaufungen. Dieser Hengst überzeugte nicht zuletzt über die hohen Bewertungen für die Bewegungsveranlagung und Möglichkeiten seiner Bewegungsqualität, sondern auch über hohe Prozente für sein Interieurs und Exterieur.
Alle Ergebnisse sind in der Tabelle angehängt.
A. Römer-Stauber