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Die Freude am Züchten bleibt
Manches war anders im Berichtsjahr 2020 durch die bedrückende Pandemie-Situation. Aber Vieles gerade im Pferdebereich lief auch wie gewohnt weiter: gute Stuten und Hengste wurden ins Zuchtbuch eingetragen, zahlreiche Prämienfohlen brachten ihren Züchtern Freude und Bestätigung für die Anpaarung und Zuchtarbeit insgesamt. Ganz selbstverständlich sind Passion und Interesse in der Pony- und Pferdezucht geblieben und werden auch bleiben.

Aron vom Hemsberg aus der Zucht von Familie Hiesinger erhielt bei den Isländern die höchste Gesamtnote Foto Joachim HeckerAnfang März, also kurz vor den ersten Corona-Maßnahmen, fand die Frühjahrskörung Alsfeld noch in gewohnter Form statt. Bei den Islandhengsten, deren Körung kurzfristig von Kaufungen nach Alsfeld verlegt worden war, erhielt der Fuchsschecke Aron vom Hemsberg von Familie Hiesinger die höchste Gesamtnote und die Siegerschärpe des Verbandes. Anschließend wurde der Freiberger Cartoon du Padoc (Manuela Hach) Siegerhengst unter 16 Junghengsten aus neun Rassen. Prämiert wurden außerdem die Hengste Elias vom Kreiswald (Mangalarga Marchador, Robert Schmitt), La Nevada El Remolino de nieve (Criollo, Züchterin: Jessica Reinstädtler, Besitzerin: Tanja Bauer) und Oddvar Granlygaard (Fjord, Züchter: Dänemark, Besitzerin: Elisabeth Eitenmüller).

Verbandsveranstaltungen in neuem Modus
Nach der Frühjahrskörung fanden alle weiteren Veranstaltungen 2020 nur noch im Modus der Einzelvorstellung statt, sowohl die Stutbuch-Eintragungen und Fohlenschauen als auch die Herbstkörungen. Jeder Teilnehmer wurde einzeln vorgestellt, bewertet und besprochen, ohne anschließenden gemeinsamen Schrittring oder Endring mit Siegerehrung. Dies funktionierte problemlos und kam manchen Ponys sogar entgegen. Ohne Ablenkung und Einflussfaktoren von außen waren hier ebenso gute Schritt-Runden zu sehen. Es gab praktisch keine Nachteile für die Stuten, Hengste oder Fohlen. Gute Zeitpläne und die größere Ruhe im Schau-Ablauf wurden von den Ausstellern durchweg positiv aufgenommen.

Die Reitponystute LiLu D von Bärbel Decker gewann den IG Stutenpreis in Alsfeld Foto Joachim HeckerVorführen mit Maske..., hier die Welsh A Stute „Billes Lotte“ von Herbert Zinn (Foto: Joachim Hecker)Beachtliche Qualität hatte der zentrale Eintragungstermin Alsfeld zu bieten. 34 Stuten wurden eingetragen und 14 von ihnen prämiert. Die Rasse Haflinger hatte mit Belsy (Haflingergestüt Stange) und Amora (Bernd Kothe) zwei punktgleiche Spitzenstuten, beim Edelbluthaflinger holte Karlotta (Franz Scharf) die beste Gesamtnote. Später im Jahr wurde Belsy in München Reservesiegerin im süddeutschen Elite-Stuten-Cup „Blaues Band“. Unter einzelnen Stuten der Rassen Welsh, Dartmoor und Connemara sammelte die Welsh A Stute Billes Lotte (Herbert Zinn) die meisten Punkte. Bei den Reitponys holte LiLu D (Bärbel Decker) die höchste Bewertung ihrer Rassegefährten und auch den Siegerpreis der IG Reitpony Hessen. Beim Shetland Pony war es Gilsbachs Terzia Rosa (Gabi Trümper-Blos) und beim Deutschen Partbred Shetland Pony Lendorfs Kilana (Sylvia Lohmann), die jeweils die beste Gesamtnote erzielte.

Wie so oft stand der Eintragungstermin Erbach dem Termin Alsfeld keineswegs nach. Elf Prämienanwärterinnen allein aus der Rasse Fjord verdeutlichten das hohe Durchschnittsniveau. Die Stute Aschenputtel von Monika Bauschbach holte die Spitzenbewertung vor Helena aus der Zucht von Jürgen und Andrea Bringmann. Nicht unerwähnt bleiben soll der zentrale „Nachzügler-Termin“ mit Prämierung Ende September, der wieder für Fohlen und Stuten angeboten wurde, die zu den Hauptterminen nicht antreten konnten. Hier erreichte die Fjordstute Laurine (Züchterin: Elisabeth Eitenmüller, Besitzerin: Sabine Linzer) die höchste Gesamtnote unter insgesamt acht Prämienanwärterinnen aus verschiedenen Rassen.

Über die gut besetzten Fohlenschauen Alsfeld und Dreieich-Offenthal wurde ausführlich berichtet, ebenso über die große 17. Hessische Islandfohlenreise. Die Kaltblutschau Usingen dagegen fiel im Berichtsjahr der Corona-Pandemie zum Opfer, ebenso wie alle anderen Kreis- oder Bezirkstierschauen und Viehmärkte in Hessen 2020.

Gold, Silber und Bronze in Warendorf
Ohne Zuschauer fanden auch die Reitpony-Bundeschampionate in Warendorf statt, die für den Zuchtverband Hessen gleich drei Medaillen brachten. Bundeschampion der vierjährigen Stuten und Wallache wurde RM Golden Pleasure aus der Zucht von Anja Maier, geritten von seiner Besitzerin Laura-Patricia Muncz. Vize-Bundeschampion der sechsjährigen Dressurponys wurde DSP Cosmo Royale unter dem Sattel von Sophie-Luisa Duen, der Tochter von Cosmo’s Züchterin und Besitzerin Danica Duen, die mit Herzzauber D aus eigener Zucht auch noch bei den dreijährigen Reitponyhengsten die Bronzemedaille holte. Großartige Erfolge für die Reitponys aus Hessen, zu denen der dreimalige Bundeschampion Cosmo Royale nun zum vierten Mal (!) beitragen konnte.  

In den Leistungsprüfungen Erbach konnten aus hessischer Zucht vor allem die Hengste Dressed in Gold (Reitpony, Züchterin: Diane Wallrodt, Besitzer: BG Scharf & Prior) und Birdmountain Van Halen (Connemara, Züchterin: Dr. Sabine Pfeffer, Besitzer: Michael Jaczak) im Vorderfeld mitmischen. Bei den Stuten stellten Hayley BE (Haflinger, Björn Edelmann) und Julee (Fjord, Christel Tönges) ihre Eigenleistung erfolgreich unter Beweis, als weitere Voraussetzung für die Auszeichnung als Prämienstuten.

Gute Ergebnisse über 8,0 erreichten in Hausen (kurzfristig anstelle Dillenburg) die Stuten Axioma‘s Bite Me (Deutsches Partbred Shetland Pony, Sylvia Lohmann), Loina (Fjord, Elisabeth Eitenmüller) und Apple Crumble (Fjord, Monika Bauschbach). Auch der erste im VPPH gekörte Comtois-Hengst Emir de Couvre (Benedikt Hofmann) absolvierte dort erfolgreich seine Leistungsprüfung.

Die Hengstkörung im Pferdezentrum Alsfeld brachte 14 gekörte Hengste, von denen vier auch prämiert wurden. Gesamtsieger aller Rassen wurde der von Raymond Kamphuis vorgestellte New Forest Hengst Everwood Koda aus niederländischer Zucht, Gesamt-Reservesieger der von Silke und Jürgen Eitenmüller gezogene Fjord-Hengst Gaard, den Besitzer Peter Heck vorstellte. Im Rahmen der Körung erfolgte auch die Auszeichnung von Annette und Gunter Marx mit dem Verbands-Ehrenpreis des VPPH. Gewürdigt wurden nicht nur die zahlreichen Zuchterfolge des Kastanienhofs Alsfeld-Eifa, sondern auch das jahrzehntelange Engagement der Familie Marx im Zuchtverband Hessen. 

Haflinger Siegerhengst Age in München mit Vorführer Anton Schindele Foto Hubert FischerAuf der diesmal in Marbach ausgerichteten Süddeutschen Ponyhengstkörung wurde der dänische Fjordhengst Diamant Halsnaes der „Haltergemeinschaft Diamant Halsnaes“ gekört und prämiert und Reservesieger der Robustponys. Ebenfalls süddeutsch prämiert und Sieger der Prämierung wurde Leybuchts Pierre (Tina Andrew) aus der Rasse Welsh A. In München gelang dem Züchter Bernd Kothe ein besonderer Erfolg, sein Amore Mio-Sohn Age wurde Siegerhengst der süddeutschen Haflinger Hengstkörung. 
 

Aufgrund der Pandemie bis in den Dezember verschoben werden musste die Ponyforum Hengstkörung 2020 (VPPH und Ponyforum GmbH), die aber glücklicherweise mit 19 gekörten und sieben prämierten Hengsten sowie parallel organisierter, sehr erfolgreicher Online-Auktion noch einen versöhnlichen Jahresabschluss brachte.

Allen Züchtern und Freunden hessischer Ponys und Pferde viel Glück und Erfolg im Jahr 2021!  

Florian Solle

 

 

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* Zahlen 2019 teilweise korrigiert





 

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